Das
graue Haus
Das Graue Haus in Mittelheim
war das Stammhaus der Familie
Greiffenclau. Es diente der ihr bis 1330
als Wohnsitz, später als Witwensitz und Wohnhaus für Beschäftigte
von Schloss Vollrads. Nach einem Brand 1964 baute der damalige
Besitzer Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau mit Hilfe des Landes
Hessen, des Rheingau-Taunus Kreises und der Stadt Oestrich-Winkel
das Graue Haus wieder aus. Im Mai 1981 wurde ein
Gourmet-Restaurant eröffnet. Nachdem Graf Matuschka-Greiffenclau
in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und sich 1997 das Leben
nahm übernahm der Frankfurter Geschäftsmann Ernst-Ludwig Schulz
das Gebäude. Zur Zeit beherbergt das Haus ein Restaurant.
Über das Alter des Grauen
Hauses gibt es die unterschiedlichsten Theorien. Paul Eichholz
vermutet, dass es um 850 gebaut wurde und Wohn- und Sterbehaus des
Erzbischofs und Gelehrten Rhabanus
Maurus war. Werner Barkbausen datiert
das Mauerwerk in die Mitte des 12. Jahrhunderts. Ernst Holstein
kam mit Hilfe der Jahresringchronologie zu dem Ergebnis, dass das
Holz des Dachstuhles aus Eichenstämmen gefertigt wurde, die
zwischen 1035 und 1075 gefällt worden sind. Der Bau des Grauen
Hauses muss also um 1075 in Angriff genommen worden sein. Folgt
man dieser Theorie, ist das Graue Haus das älteste Steinhaus
Deutschlands.
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